Geschrieben am 22.01.2024 über den Wolken (wer es lieber vorgelesen bekommt, kann sich die Story im Podcast "Arsch statt Hirn" bei Spotify, Podcasters oder direkt hier in der Podcast Rubrik anhören.
Tagebucheintrag 3: "Über den Wolken":
Es ist kaum zu glauben, aber nach langer Enthaltsamkeit fliege ich heute das erste Mal wieder. Diesen Tagebucheintrag schreibe ich direkt im Flugzeug auf meinem Weg von Spanien nach Deutschland. ✈️
Aufregung pur begleitet mich daher seit Tagen, denn es war mehr als ungewiss, ob ich die Reise überhaupt antreten könnte. Wer meine bisherigen Tagebucheinträge gelesen oder gehört hat, der weiß, dass meine wirtschaftliche Lage katastrophal ist, nachdem ich vor einiger Zeit meinen Job unschuldig verloren habe. 🙄Kleinigkeiten des täglichen Lebens kann ich mir schon lange kaum mehr leisten. Ich muss jeden Cent 10 mal umdrehen, bevor ich ihn ausgebe. Mein Vermieter stundet mir daher schon länger die Miete.😓 Er kennt mich seit vielen Jahren als zuverlässige Mieterin, die sich um alles kümmert und immer pünktlich gezahlt hat. Das hat er mir zum Glück nicht vergessen und so ist er geduldig. Die Schulden an ihn kann ich nur gelegentlich ein Stück weit im Rahmen halten – mit Hilfe von ein paar sehr lieben Menschen. 🥰Es sei aber gesagt: der Schuldenrahmen ist hoch...seufz.
Bisher haben meine unzähligen Bemühungen um Bewerbungen noch nichts gebracht. 🙇🏼♀️Allerdings bin ich froh, dass ich einen Auftrag für die Erstellung von 2 Webseiten bekam. Sie sind nicht sonderlich gut bezahlt, aber ich war froh, überhaupt etwas aus meinem fachlichen Bereich zu bekommen. Schließlich brauche ich ja auch Geld zum Essen für mich und meine Tiere sowie die ganz normalen Nebenkosten, die jeder so zu tragen hat.🐶🐱🐰
Der Auftraggeber der Webseiten hatte dann noch die Idee, dass ich für seine Firma als Repräsentantin nach Deutschland auf eine Messe gehen könnte. Er würde dafür die Reisekosten übernehmen. 💰Ich war unschlüssig, ob ich es machen soll, denn nur durch die Erstattung der Reisekosten kann ich nicht reisen. 🤷🏼♀️Wichtig wäre natürlich auch die Zeit bezahlt zu bekommen. Allerdings ist es für mich die Reise auch eine Chance persönlich alte oder neue Kontakte zu treffen und zu versuchen, ein Jobangebot oder Aufträge fürs Marketing zu bekommen.
Nach vielen zähen Verhandlungen hat schließlich der Auftraggeber der Webseiten einen Teil der Reise bezahlt, den Rest musste ich sehen, wie ich zusammen bekam. Zum Glück halfen mir in letzter Sekunde 2 Barbonauten mit großzügigen Spenden. 🤩Uff! Ich hätte sonst keinesfalls fliegen können, denn die Konten sind blank! 🕳️Es war bis dahin nicht mal möglich, dass ich mir wichtige Medikamente besorgte, um sie für die Reise dabei zu haben...
Meine Tiere müssen in meiner Abwesenheit ebenfalls gut versorgt werden und auch das kostet Geld!💰💰💰
Meine Nerven lagen blank! 🙈
Aber wie gesagt, in letzter Sekunde klappte es. Meine lieben Helfer sendeten mir per Express die dringend benötigten Spenden und so konnte ich mich – wider Erwarten – gestern dran machen, meine Koffer zu packen.🧳
Es war alles ein unglaublicher Stress, der gestern begann und sich heute fortsetzte. Pünktlich zum Montagmorgen, wurde endlich das Geld auf meinem Konto gutgeschrieben. Vorher sah ich es nur in der Pipeline, ohne dran zu können. Dieses Gefühl eine weite Reise am nächsten Tag zu machen und noch nicht auf Geld zugreifen zu können, ist fürchterlich. 😓Aber wie gesagt, heute Morgen, kurz bevor ich zum Flughafen musste, wurden die Beträge auf meinem Konto gutgeschrieben – HALLELUJA!🙌 Mit wesentlich mehr Erleichterung startete ich somit in den Tag, weiterhin stressig blieb es aber allemal. Ich will gar nicht alles aufzählen, was so los war. Jedenfalls kam ich mit Verspätung erst aus dem Haus. Trotz Zeitdruck habe ich aber noch schnell an einem Hügel gehalten und meinen kleinen Freund Hasi genügend Futter hingestellt. 🐰Ja genau, Hasi ist ein kleines Kaninchen, das dort zusammen mit anderen Mümmelmännern ausgesetzt wurde. Er ist der letzte Überlebende und ich füttere ihn regelmäßig. Ich sagte ihm, dass er es sich nun einteilen muss, weil ich erst in 5 Tagen wieder zu Hause bin. Genickt hat er, aber ob er das auch einhält, ist die andere Frage.
Danach bin ich mit quietschenden Reifen zum Flughafen.🚗 Es ging zum Glück glatt. Kein Stau. Ich hoffe nur, dass ich keinen Strafzettel wegen Tempoüberschreitung bekomme....
Am Flughafen angekommen lief es erst gut. Aber dann: Beim Sicherheitscheck musste ich meine Stiefel ausziehen. Und so passierte das Maleur: der Reißverschluss ging dabei kaputt. 👢Sofort kamen 2 nette Damen des Sicherheitsdienstes 👮🏻👮🏻und versuchten zu helfen. Es war wirklich niedlich. Die Spanier sind immer unglaublich hilfsbereit! Die eine Dame ging los, holte eine Zange und eine große Büroklammer. Dann „operierte“ sie an meinem Stiefel rum. Weiteres Sicherheitspersonal kam und so wurde mein Stiefeldrama plötzlich zur allgemeinen Aufgabe. Nach 10-15 Minuten sagte ich, dass ich los muss. Der Flug geht bald und der Weg zum Gate ist noch weit. So haben wir den Stiefel lediglich mit der Büroklammer 📎oben zusammengehalten. Weil das Material des Stiefels aber extrem weich war, rutschte er ganz nach unten. Der Andere blieb normal oben. Eine der Damen lachte und sagte, dass das was Besonderes sei und sehr modern aussehen würde. 😅
In dieser Aufmachung machte ich mich auf den Weg zum endlos weit entfernten Gate. 🙄Ständig ging mir die Klammer allerdings auf und so kämpfte ich darum, nicht über meine eigenen Beine zu stolpern...Ich bin mir sicher, es stand auf der Tafel in C64 ist boarding. Nach einem langen Fußmarsch kam ich davor endlich an und wunderte mich, dass ich durch eine extra Paßkontrolle muss. Es kam mir spanisch vor, aber naja. 🤪Hinter der Kontrolle sah ich endlich wieder eine Tafel. Aber nun stand da C54! Oh je! 😮Denn ich hatte nur noch 10 Minuten bis zum Boarding. Ich also wieder durch die Paßkontrolle und weiter mit meinem defekten Stiefel zu Gate C54. In letzter Minute kam ich dort an. Auf C64 wäre ich übrigens nach USA geflogen – lach!🇺🇸 Jemand sagte zu mir, das ist ja wie bei pretty woman. Die hat auch einen kaputten Stiefel gehabt und musste ihn mit einer Sicherheitsnadel fixieren. Ich lachte und sagte, dass ich so eine tolle Wendung des Schicksals für mich auch brauchen würde!
Völlig erleichtert fiel ich im Flieger auf meinen Sitz💺 und schrieb meiner guten Freundin Rita. Ich berichtete ihr von meiner Action, schickte ein Foto vom Stiefel und schrieb: „...wenn verarmte Menschen eine Reise machen!“Ihre Antwort war: „Oh je! Aber ich habe Dir eben € 1000,-- überwiesen. Ich leide wirklich mit Dir und Deiner schlimmen Situation!“💰
Ich war so platt und überwältigt. Sie meinte, es ist Mitgefühl, was sie dazu bewegt. Sie sieht ja, wie ich ständig kämpfe.🥰
Das war dann wirklich eine tolle Wendung in letzter Minute. Ich war so dankbar, denn es erleichterte wenigstens den Reiseablauf, so dass ich mich auf die bald wichtigen Dinge konzentrieren könnte.🤗
Während des Fluges schrieb ich diesen Tagebucheintrag. Nun lande ich gleich und bin gespannt, was währen dieser Reise noch so passiert.
Am meisten freut mich aber, dass ich endlich wieder geflogen bin...denn Ihr wißt ja: „Weil wir fliegen können.“ ;-)
Fortsetzung folgt
Vielen Dank fürs Lesen! Anhören kann man die Geschichte übrigens wieder in meinen kostenlosen Podcast "Arsch statt Hirn", den Ihr ebenfalls auf meiner Webseite oder bei Spotify anhören und gerne abonnieren könnt.🤗
Über jeden Like, jeden netten Kommentar und jede Weiterempfehlung freue ich mich sehr! Besucht auch gerne meine Social Media Kanäle „Space-Barbarella“ auf Instagram, Facebook, Tiktok, X, Youtube und Threads. Der Laden muss nun in Schwung kommen. Ihr könnt mir und meinen vielen geretteten Tieren dabei helfen.🙌
DANKE! 💋
Toll geschrieben, ja manche Dinge passieren unverhofft…gute wie schlechte…bin gespannt wie das Abenteuer weiterging.😀